Der siebte Geburtstag unseres Sohnes musste schlichter Hand verschoben werden. Warum? Ganz einfach... Wasserschaden - Renovierung und für die Zeit ... wohnen in einer Mietwohnung....
Ja, so spielt das Leben manchmal... aber jetzt ist zum Glück wieder alles behoben und wir sind nach fast einem halben Jahr zurück zuhause.
Der Kullerkeks ist ein Winterkind und hat somit bekanntlich Geburtstag, wenn das Wetter draußen nass und kalt und überhaupt brrrrrrr ist. So war es für uns eine ganz neue Erfahrung im Mai zu feiern und dann noch mit 9 wilden Räubern und einem Räubermädchen. Das Wetter war super. Sonne satt und richtig warm. Schlichterhand wurde das ausgenutzt und ein Geburtstag in der Natur, genauer im Wald geplant....
Und schon geht die Planung los:
Die Einladungen:
Als Einladung gab es diesmal etwas Besonderes. Wir bastelten passend zum Thema Waldzwerge. Gefunden habe ich diese bei Pinterest.
Und schon wurde losgewerkelt.
So hieß es aber zunächst Stöcke sammeln. Gemeinsam mit dem Kullerkeks ging es dann ab in die Natur, um mindestens daumendicke Äste mit nach Hause zu bringen. Schon das machte uns richtig
Spaß. Danach wurde wie wild zuhause geschnitzt. Es entstanden spitze Zipfelmützen und jeweils ein freies Feld, das für das Gesicht gedacht war. Dann durfte der Kullerkeks die freien
Stellen mit seinen tollen * Faber-Castell 155533 - Connector Pen Truck mit 33 Filzstiften 
Dann noch schnell kleine Blätter aus grünem Tonpapier ausgeschnitten und mit dem Namen, der eingeladenen Kinder beschrieben.
Und schon durfte Kullerkeks seine Gäste einladen.
(Das Blatt mit dem Einladungstext, haben wir an den Rändern noch etwas angebrannt. Ich fand irgendwie, dass es abenteuerlicher und spannender aussah. ;-) )
Planung, Durchführung und Ablauf
Da wir schon öfters mit unserem Sohn den Geisterweg am Lemberg bis zum Schmittenstollen gelaufen sind, kam mir die Idee das Ganze auch mit Phils Geburtstagsgästen zu wandern. Der Weg ist sehr schön, es gibt wahnsinnig viel zu entdecken, tolle Aussichtspunkte über das Nahetal. Und was dort ganz besonders ist? Überall gibt es in die Bäume geschnitzte Waldgeister, die uns Wanderer begrüßen. Manchmal sieht man sie direkt, manchmal sind sie versteckt und man muss ganz genau hinschauen, um sie zu entdecken. Der Weg führt zum Schmittenstollen. (www.schmittenstollen.de)
Der Schmittenstollen ist das einzigste Quecksilberbergwerk in Westeuropa, dass für Besucher ausgebaut wurde. Dort werden tolle Führungen in den Stollen angeboten. Auf dem Gelände befindet sich auch ein schöner Spielplatz für Kinder mit einer "Tante Emma Lok" und auch einem Wein- und Biergarten, der zum verweilen einlädt.
Für uns genau das richtige, um einen bunten Abenteuerertag mit den Kindern zu erleben.
Und los geht's....
Am Treffpunkt wurde, nachdem die wilde Räuberschar versammelt war, erstmal mit den Kindern darüber geredet, was man alles im Wald beachten musste. Schnell wurde klar, dass wir eine ganz gewitzte Truppe waren und die Kids sich schon sehr gut auskannten. So wurde sofort gesagt, dass man keine Pilze sammeln, geschweige denn essen durfte, keine toten Tiere angreifen soll ... und vieles mehr. Gut vorbereitet konnte es also los gehen.
Wir hatten für jedes Kind eine Art Carepaket vorbereitet. Darin waren jeweils eine Capri Sonne, ein Müsliriegel, eine kleine Salami und ein Maoam. Diese wurden ausgeteilt und einige hatten schon bevor wir überhaupt losgingen alles gefuttert ... :-)
Und schon ging es los. Wir wanderten direkt über die Wehrbrücke und dann am Ufer der Nahe entlang. Dort wurden sich natürlich direkt Steine geschnappt und ein Weitwurf-Wettkampf veranstaltet.
Bevor wir in den Weg einbogen, der hoch auf den Lemberg führte, machten wir mit den Kindern noch ein Spiel und teilten den beiden Mannschaften (die Kinder durften sich bereits am Startpunkt ihre Mannschaften selbst einteilen) die vorbereitete "Waldgeister-Jagd" aus.
(Ein Teil der Fragen habe ich im Internet gefunden.)
Nun ging es in den Wald.
Die Kinder waren wirklich toll und machten sich direkt an die Erfüllung der ersten Aufgabe. Jeder hatte ganz schnell einen tollen Wanderstock gefunden. Generell muß ich sagen, dass es uns nicht darum ging, dass die Kinder alle Aufgaben erfüllten, sondern eher darum, dass sie bewusster durch den Wald gehen und sich genau umschauen und beobachten. So wurde auch schnell eine kleine Raupe unter einem Stein gefunden und von den Kindern begutachtet.
Besonders viel Freude hatten die Kids allerdings beim Entdecken der Waldgeister. Jeder von ihnen wollte der Erste sein, der den nächsten Geist findet und so hielten sie fleißig Ausschlau. Wurde einer entdeckt , so wurde dieser neugierig betrachtet. Und der ein oder andere poppelte sogar in der Nase eines Waldgeistes. Na ob den Geistern das so gut gefiel? :-)
Nach einer Trinkpause an einer tollen Aussichsstelle ging es weiter den Lemberg hinauf Richtung Schmittenstollen. Wir hatten noch extra Wasser mitgenommen, da es doch sehr warm war und die Kinder viel schwitzten.
Dort angekommen stürmte die Rasselbande erstmal den Grubenerlebnisspielplatz . Wir konnten die Zeit nutzten und den Geburtstagstisch, mit der zuvor hochgefahrenen Deko, schmücken und die Kuchen bereitstellen. Es gab einen leckeren bunten Geburtstagskuchen und Phils Oma hatte einen fruchtigen Erdbeerboden gebacken.
Nach der Stärkung ging es auch schon direkt in den Stollen. Zuvor wurden wir aber alle mit Helmen ausgestattet und zogen uns Jacken über, da es im Schmittenstollen nur frostige 8 Grad waren. Der Bergwerksführer gab sich wirklich sehr viel Mühe und war auch sehr geduldig mit unserer wilden Rasselbande, die ihm immer wieder Löcher in den Bauch fragten, viel Quatsch im Sinn hatten und einer verlor sogar seinen Helm... zum Glück nicht den Kopf ;-)
Nach der knapp einstündigen Führung, ging es wieder heraus aus dem Stollen und die Kinder durften am Eingang nach Edelsteinen suchen. Diese wurden gleich präsentiert und sich darüber gefreut.
Nach einer weiteren Spiel- und Toberunde wurde sich nochmals gestärkt. Es gab vorbereitetes Obst, aufgebackene Brezeln, eine Gemüseeule mit Dipp und Wurst-Käse Spieße für die Kinder. Danach sogar noch ein Eis für jeden. Meine Eltern, die später mit dem Auto und Damian dazu kamen, waren so lieb und brachten dies in einer Kühltasche hoch. Und nahmen die ganzen Reste wieder mit nach hause, sodass wir nicht nochmal extra zum Schmittenstollen fahren mussten.
Bevor es nun wieder hieß "Ab ins Tal". Durften die Kinder noch eine Schatzkiste suchen, die wir auf dem Gelände versteckt hatten. Darin befanden sich für jedes Kind noch eine Mitgebseltüte mit bunten Naschereien.
Und nun war es auch langsam an der Zeit, sich auf den Rückweg zu machen. Wieder wurden die Walggeister in den Bäumen freudig begrüßt und die ganze Kinderschar stimmte noch ein Lied an, dass sie aus der Schule kannten. Es wurde sich nochmal schnell an einem Bachlauf abgekühlt und man merkte so langsam, dass nun auch der stärkste und wildeste Räuber so langsam müde wurde. Unten am Parkplatz warteten schon die Eltern auf ihre Kinder und jeder machte sich auf den Heimweg.
Abschließend muss ich sagen, dass es für uns und auch für Phil, einer der schönsten Geburtstage war, die wir bisher gefeiert haben. Zum einen waren die Kinder wirklich toll. Klar, sie sind wild , impulsiv und neugierig, aber genau das hat den Tag in der Natur zu so etwas Besonderem gemacht. Es wurde getobt, gepielt, beobachtet, gelauscht, gesucht, unter die Erde gegangen, gesungen und gelacht.... Die Natur ,und somit der Wald, ist einfach der schönste Spielplatz für Kinder.
Abenteuerliche Grüße aus dem Geisterwald,
Sabrina
Noch ein ganz besonderes Dankeschön gilt dem Team des Schmittenstollen, die so hilfsbereit, freundlich und total unproblematisch zu uns waren. Danke für die Möglichkeit bei euch zu feiern und die tolle Führung für die Kinder. Es war wunderbar.?