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Familien-Wanderung Hahnenbachtaltour

Als Eltern kennen wir es alle... Wanderungen gehören nicht unbedingt zu den Lieblingsdisziplinen von unseren Kinder und sind nur dann attraktiv, wenn der Weg kleine oder große Highlights bereit hält, die Kinderherzen höher schlagen lassen. Und dann werden sogar die unmotiviertesten kleinen Racker zu hochmotivierten Bergsteigern und wahren Wandergurus.

Und genau hier im Hahnenbachtal bei Bundenbach findet man eine solche Tour. Sie hat es im wahrsten Sinne in sich, denn neben dem Besucherbergwerk Herrenberg, der Keltensiedlung Altburg, dem wildromantischen Hahnenbachtal mit idyllischen Uferbereichen, besucht man auch die größte Höhenburg des Hunsrücks - die Schmidtburg.

Die Familien-Wanderung ist mit ihren 7,3 km eine abgespeckte Version der Traumschleife Hahnenbachtaltour bei der starke Anstiege weitestgehend vermieden werden. So war es auch für unseren fast 5-Jährigen Sohn kein Problem durchzuhalten.

Familien-Wanderung Hahnenbachtaltour

Nicht für Kinderwagen geeignet

Ort: 55626 Bundenbach

Parken: Parkplatz Besucherbergwerk Herrenberg

55626 Bundenbach

Los geht es am Parkplatz des Besucherbergwerks Herrenberg. Er liegt etwas außerhalb der Ortsgemeinde Bundenbach. Der Weg dorthin ist im Ort aber super ausgeschildert, sodass man ihn eigentlich nicht verfehlen kann.

Bundenbach selbst ist bekannt durch seine besonderen Fossilienfunde und den Schieferabbau. Und gerade der Schiefer begegnet uns immer wieder bei dieser Tour und lässt de Herzen meiner Jungs höher schlagen. Ein Fossil haben wir dieses mal leider nicht gefunden, dafür hatten wir aber ganz viel Spaß bei der Suche nach den urzeitlichen Überbleibseln aus dem Zeitalter des Devon vor über 270 Millionen Jahren als der Hunsrück noch in der Nähe des Äquators lag und wilder Vulkanismus dort herrschte. Ganz schön spannend, findet ihr nicht?

Direkt am Parkplatz befindet sich die Schinderhannestränke, welche als Erinnerung an den Räuber Schinderhannes, der damals auch hier sein Unwesen trieb, erinnern soll.

Schon bevor wir die ersten Meter der Tour gelaufen sind, lockt uns bereits ein Aussichtspunkt einen steilen Berg hinauf. Da heißt es gut festhalten, aber das Kraxeln wird schnell mit einem tollen Blick von oben auf die Schmidtburg belohnt. 

Nun geht es erstmal weiter einen Waldpfad entlang bis wir auf eine geteerte Straße stoßen. Von hier ist es nicht mehr weit bis zum Besucherbergwerk Herrenberg. Die Schiefersteine in einem Hang ziehen unsere Jungs fast magisch an. Na? Wer findet das schönste Exemplar?

Das Besucherberkwerk selbst bietet geführte Touren an bei denen man den Stollen erkunden kann und viel Wissenswertes über dessen Geschichte und die Fossilien erfährt.

Sie finden immer um 11.30 Uhr und 14 Uhr statt. Es besteht auch die Möglichkeit für individuelle Terminabsprachen.

Wer noch etwas Wartezeit mitbringt bis zur nächsten Führung, kann es sich vor dem Stollen bequem machen. Hier befinden sich genügend Sitzmöglichkeiten und bei einem Stück Kuchen und einer Tasse Kaffee aus dem dortigen Kiosk, kann man es sich mit Blick in den Hunsrück einfach gut gehen lassen. 

Wer eine Besichtigung der Keltensiedlung machen möchte, kann hier auch direkt die Eintrittskarten kaufen und ist in nicht mal 5 Minuten dorthin gewandert.  

Man hat hier eine keltische Höhensiedlung rekonstruiert, denn genau dort wo sich heute ein kleines Freilichtmuseum befindet, lebten früher Kelten in einer echten Burganlage. 

 

Wir haben leider nicht an der Führung teilgenommen, konnten aber ein paar Blicke durch den Zaun ergattern. Na? Auch so neugierig geworden wie die Jungs? 

Dann könnt ihr zu jeder vollen Stunde zwischen 11 und 16 Uhr an einer Besichtigung teilnehmen und in die Welt der Kelten und deren Geheimnissen eintauchen. 

Der Weg führt nun weiter hinunter bis ins Tal. Es ist richtig idylisch. Von Moos bewachsenen Steine und Baumstämme, zarte Grashalme, die in der Sonne tanzen und in der Ferne hört man bereits das Rauschen des Wassers.

Und irgendwann erblickt man auch den Bachlauf, bevor es nochmal hinauf und danach wieder hinab geht und wir direkt am Ufer stehen. Über uns thront die Schmidtburg und vor uns liegt ein wildromantischer Abschnitt des Hahnenbachs. 

Die Kinder lassen es sich natürlich nicht nehmen im und am Wasser zu spielen und Steine flitschen zu lassen. Na wessen Stein hüpft wohl am Meisten?

Unser großer Sohn hat es doch tatsächlich ganze 5 mal gepackt. Da haben wir gestaunt und die Freude war entsprechend groß.

Kurz darauf kamen wir zu einer kleinen Brücke, die uns ans andere Ufer brachte und von dort war es nicht mehr weit bis zur Schmidtburg. Nach einem kurzen Fußmarsch den Berg hinauf hatten wir sie erreicht. 

 

Die Schmidtburg ist eine der ältesten Burganlagen im Hunsrück und bestimmt auch eine der größten, denn sie ist wirklich richtig groß und wirklich toll. Unsere Kleinster konnte es ja kaum abwarten endlich zur Burg zu kommen, aber auch ich war beeindruckt. Das ist eine der schönsten Burganlagen auf denen ich bisher gewesen bin.

Leider, leider waren wir ab hier etwas verloren, was die Beschilderung anging und wir haben einfach geraten, wo es weiterging. Ich kann auch gar nicht sagen, ob es der richtige Weg war, den wir dann genommen haben, aber er war weiterhin echt toll.

 

Schließlich kamen wir wieder zurück ins Tal und liefen eine ganze Weile am Hahnenbach entlang bis wir kurz vor dem Forellenhof wieder den Bachlauf über eine kleine hölzerne Brücke querten. Am Quellenhof selbst begrüßten wir erstmal ein paar Ponys, die dort auf einer Weide grasten. 

Dann hieß es erstmal wieder etwas an Höhe gutmachen und so folgten wir dem Waldweg nach oben. Vorbei an alten Gleisresten, die teilweise ganz skurril ins ''Nichts'' führten und an den Schiefer-, als auch den dortigen Blei- und Zinkabbau erinnerten.

Durch zwei in den Fels gehauene Tunnel ging es weiter. Sie erinnerten mich direkt etwas in ihrer wilden, grünen Art an den exotischen Amazonas. Die Natur im Hunsrück ist so vielfältig und schön zugleich. Das muss man einfach einmal erlebt haben. 

Nach einem weiteren Anstieg erreichten wir wieder unseren Ausgangspunkt der Tour den Parkplatz des Besucherbergwerks Herrenberg. 

FAZIT: Eine schöne Tour mit wirklich tollen Highlights, ganz viel Geschichte und Natur. Wer hierher kommt sollte etwas Zeit mitbringen, um alles in vollen Zügen entdecken und genießen zu können. Leider fehlte ab der Burganlage die Beschilderungen, was das Weiterlaufen zu einem Rätselraten machte.

Wer mit kleineren Kindern unterwegs ist, sollte am besten eine Kraxe mitnehmen. Wir sind zwar mit dem Buggy durchgelaufen, das ist aber wirklich nicht zu empfehlen, da der Weg doch teils sehr unwegsam ist.

Ansonsten war es für die Kinder und uns ein wunderschöner Tag im Hahnenbachtal. Noch Tage danach wurde über unser Abenteuer im Hunsrück mit einem Strahlen im Gesicht berichtet.

 

Liebe Grüße, 

eure Sabrina

P.S.: Den aufmerksamen Lesern unter euch ist es sicherlich nicht entgangen, dass die Kinder auf den Fotos unterschiedliche Kleider anhaben. Das kam tatsächlich dadurch, dass wir leider zwei Anläufe brauchten, um diese Tour zu laufen. Beim ersten Mal mussten wir leider krankheitsbedingt umdrehen. 

Beim zweiten Versuch konnte uns hingegen nichts mehr aufhalten :-) .

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