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Ab geht`s in den Schwarzwald

Zu meinem 33. Geburtstag hatte sich mein Mann etwas ganz Besonderes einfallen lassen. Ein Wochenendtrip in den Hochschwarzwald.

Also hieß es wieder Koffer packen. Ich neige leider dazu immer viel mehr mit zu nehmen als wir tatsächlich benötigen. Zum Ärger von meinem Mann, der schon wieder die Augen verdrehte als er das Gepäck sah. "Ich habe wirklich nur das Nötigste eingepackt für uns und die Kinder, Liebling", konterte ich und begann noch schnell das 10te paar Socken einzupacken. Ganz nach dem Motte 2 Tage 2 Outfits sind gut, aber das Doppelte ist besser. Er hiefte also die Koffer in den Wagen und stellte fest, dass der Kinderwagen ja auch noch mit musste. Also, alles wieder raus und erstmal eine Technik überlegen. Ich war zuversichtlich, bis jetzt hatte er es immer hinbekommen und stopfte noch einen Beutel voll mit Wintermonturen dazu. "Nicht dein Ernst", so langsam kam er wohl doch an seine Grenzen.

Ja, ja Tetrismeister in den 80igern, wie er sich immer so gerne nannte, und jetzt keine 2 Koffer und ein paar weitere "Kleinigkeiten" in den Kofferraum bekommen.

Mein Plan... mich verdrücken und ihn einfach machen lassen. ;-)

Voll gepackt ging es am nächsten Morgen so gegen 8.00 Uhr los Richtung Süden. Leider fuhren wir in den Nebel. Und er hielt sich auch recht zäh bis wir Freiburg im Breisgau nach ca. 2 Stunden Fahrt und der gefühlten 1000. Frage nach "Wann sind wir endlich da" von unserem großen Sohn ,erreichten .Freiburg zeigte sich von seiner schönsten Seite. Blauer Himmel und Sonnenschein. Wir parkten direkt am Hauptbahnhof in einer Tiefgarage und waren nach kurzem Fußweg direkt in der wundervollen Fußgängerzone von Freiburg. Zum Glück hatten wir uns warm angezogen, denn es war ganz schön frostig. Vorbei an den ganzen Geschäften erreichten wir bald den dortigen Weihnachtsmarkt, der sich liebevoll in die wunderschönen Bauwerke Freiburgs einfügte.

 

Freiburger Altstadt mit Weihnachtsmarkt
Freiburger Altstadt mit Weihnachtsmarkt

Überall duftete es gut nach Plätzchen, Glühwein und leckerem Essen. Die Stände boten eine große Vielfalt an Geschenkartikeln und Spezialitäten aus der Region. Auch gab es ein Karusell und an einem weiteren Stand konnte man Kerzen selbst gestalten. Unser großer Sohn hatte dabei viel Spaß. Von Weitem ließ sich schon das Wahrzeichen von Freiburg erahnen. Der Münster. Die in romanischen und gotischem Stil erbaute Stadtpfarrkirche steht mitten im Herzen der Altstadt.

 

Der Freiburger Münster
Der Freiburger Münster

Um den Münster gab es weitere Stände. Denn Samstags ist in Freiburg Markttag. Frisches Obst und Gemüse lachten einen geradezu an. Vorallem die Vielfalt der Blumen, die man dort kaufen konnte, tat es mir an. Das Farbenspiel, der teils exotischen Pflanzen, in Kombination zueinander gab ein tolles Bild ab.

Markttag am Freiburger Münster
Markttag am Freiburger Münster

Nach einem leckeren Snack auf dem Markt ging es für uns und die Kinder wieder langsam zurück Richtung Auto. Wir blieben noch kurz bei einer Gruppe Straßenmusikern stehen , die einen ,mit ihren brasilianischen Rhythmen mitrissen, und gönnten uns noch einen Glühwein.  

Als Fazit kann man nur sagen, dass Freiburg eine sehr schöne Stadt ist.Auch wenn wir nur einen Bruchteil davon gesehen haben. Die bunten schönen Bauten und auch das "Bächle" ( das sind Wasserläufe, die von der Dreisam gespeisst werden und durch den größten Teil der Altstadt fließen) geben dieser Stadt einen besonderen Flair. 

Mit tollen Eindrücken ging es für uns mit dem Auto direkt weiter stadtauswärts durch einen Tunnel. Als wir diesen verließen, begrüßte uns eine wundervolle Schneelandschaft. Es war irgendwie witzig. So lang war der Tunnel eigentlich nicht. Aber auf einmal war er da. Der ersehnte Schnee. Unser Großer war schon ganz aus dem Häuschen und konnte es kaum abwarten aus dem Auto zusteigen. Wir fuhren an der Haltestelle ,der Höllentalbahn,"Himmelreich" vorbei. Die Höllentalbahn verbindet Freiburg mit Donaueschingen und gilt als die steilste Bahn Deutschlands. Leider konnten wir es zeitlich nicht mehr einrichten mit ihr zu fahren. Durch das Höllental fuhren wir am Hirschsprung vorbei. Eine der engsten Stelle des Tals. Auf einem Fels drohnt ein Hirschdenkmal. Laut einer Sage ist ein Hirsch auf der Flucht vor einem Jäger über diese Schlucht dem Tod entkommen... Die Fahrt durch das verschneite Tal nach oben Richtung Titisee-Neustadt ist wirklich toll. Je höher wir kamen, um so schwerer hingen die Tannen voll mit Schnee. Vorbei an unserer späteren Unterkunft, dem Hofgut Sternen in Breitnau, ging es weiter bergauf zu unserem nächsten Ziel dem Feldberg. Wir parkten dort im Höchstes Parkhaus Deutschlands auf dem  Feldberg in 1300 Metern Höhe. Die Landschaft war einfach nur traumhaft schön. Ein wahres Wintermärchen.

 

Traumhafte Winterlandschaft auf dem Feldberg
Traumhafte Winterlandschaft auf dem Feldberg

Neben Wintersportlern, die die Pisten heruntersausten, gab es auch die Möglichkeit sich Schlitten auszuleihen. Das haben wir natürlich ausgenutzt. Ebenfalls laden schöne Wege zum Wandern in der Winterlandschaft ein. Leider wollte unser Kleinster irgendwann nicht mehr und machte sich lautstark bemerkbar. Kaum im Auto angekommen wurde dann auch schon tief und fest geschlafen. So ein Spaziergang im Schnee macht eben echt müde.

Nun ging es endlich in unser Hotel. Das Hofgut Sternen in Breitnau. (www.hofgut-sternen.de/) Bei der Einfahrt zum Hotel wurden wir schon von Security angehalten. Da es nur begrenzte Parkplätze für die Besucher des Weihnachtsmarktes dort gibt, muss man entweder vorher einen reservieren oder die Shuttlebusse in Anspruch nehmen, die die Besucher zum Weihnachtsmarkt in der Ravennaschlucht bringen und auch wieder zurück oder man ist Hotelgast und dann darf man natürlich passieren. Wir fühlten uns wie  VIPs als wir durch gewunken wurden.

Zimmer im Hofgut Sternen
Zimmer im Hofgut Sternen

Das Hofgut war wunderschön weihnachtlich geschmückt. Die Bäume mit Lichtern und tollen Weihnachtskugel verziert. Ein Lichtermeer im Schnee. Von unserem sehr modernen und sehr schönem Zimmer aus, konnten wir direkt auf den Weihnachtsmarkt in der Ravennaschlucht und die imposante Eisenbahnbrücke schauen. Diese wurde in wechselnden Farben beleuchtet. Man fühlte sich in dem Hofgut Sternen direkt wohl. Die Servicekräfte waren sehr freundlich und zuvorkommend. Auf dem dortigem Gelände befindet sich noch eine GlasManufaktur, in der man Schmuck und dekorative Objekte von Glasmachern und Glasbläsern kaufen kann. Auch gibt es das KuckucksNest Hofgut Sternen . Hier kann man sich über die Herstellung der Kuckucksuhren informieren und diese erwerben.

Im Hotelzimmer angekommen, wärmten wir uns noch schnell bei einer warmen Dusche auf und schon hieß es wieder ab in den Schnee. Es dämmerte schon und das Lichtermeer war einfach traumhaft. Der ganze Weg zum Weihnachtsmarkt in der Ravennaschlucht, die Bäume, die Brücke, die Felsen - einfach alles war beleuchtet und das in der Kombination mit dem Schnee. Einfach nur "Wow". Es machte sich eine magische Stimmung breit. Viele kleine Stände boten eine Vielzahl aus Selbstgemachtem der Region und Glühwein und Essen. Weiter hinten konnte man an einem Bachlauf entlang im Wald ,einen kleinen Märchenweg mit Figuren, der auch toll beleuchtet war, entlang laufen.  

Das war nochmals ein kleines Highlight für die Kinder.

Weihnachtsmarkt in der Ravennaschlucht
Weihnachtsmarkt in der Ravennaschlucht

Am nächsten Morgen nach einem tollen Frühstücksbuffet im Hotel, checkten wir aus und entschieden uns dazu, noch nicht wieder nach Hause zu fahren, sondern noch weiter Richtung Süden. Wir hatten uns schon so oft vorgenommen bei unseren Allgäu-Urlauben zum Rheinfall nach Schaffhausen zu fahren. Jetzt waren wir ihm aber so nah wie nie zuvor. Nach knapp weitern 68 km waren wir endlich dort. Schon von Weitem sieht man die tosende Gischt. Beeindruckend wie die Wassermassen in die Tiefe stürzen. Wir gingen etwas spazieren und unsere Kinder konnten sich auf einem Spielplatz austoben und an einem Kiosk kauften wir noch echte Schweizerschoki ;-) bevor es wieder nach Hause ging.

Es war ein super Wochenende und sicherlich lohnt sich auch ein längerer Aufenthalt, um noch mehr von dem schönen Schwarzwald zu entdecken und erleben.

Rheinfall von Schaffhausen
Rheinfall von Schaffhausen

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